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Gibt's da Quellen dazu? Ich denke, dass es damals noch viel schwieriger war, Arbeit und Freizeit überhaupt voneinander abzugrenzen. Wenn dann gerade keine Feldarbeit gemacht wurde, wurden Maschinen und Kleidung repariert oder Lebensmittel haltbar gemacht. Dass man damals wesentlich mehr echte Freizeit gehabt haben soll, als heute, finde ich schwer vorstellbar, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
https://thehistoryace.com/the-amount-of-hours-medieval-peasants-worked-per-week/
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Dein Link definiert halt nicht, was als "Arbeit" zählt. Hausarbeit war vor der Erfindung von Haushaltsgeräten wie der Waschmaschine und halbwegs leistbaren Stoffen (im Gegensatz zu selbstgewebten Stoffen) ein massiver Arbeitsaufwand. Was bringt dir eine 30h-Woche, wenn du dann praktisch deine ganze Freizeit mit Putzen, Sachen reparieren, einkaufen usw. verbringst? Und ich bezweifle, dass Frauen an Feiertagen nicht geputzt, gekocht, genäht usw. haben.
Der Bauer hatte aber auch keinen so großen Steam Backlog wie ich abzuarbeiten in seiner Freizeit!
Da die Anzahl der Kleidungsstücke deutlich geringer war, bezweifel ich, dass so viel Zeit zum waschen aufgebracht wurde. Dazu kommu, dass Wäschewaschen, Kochen und andere Hausarbeiten sozialer waren, wodurch sie weniger dröge als heute waren.
Zum Kochen ist schon mal das praktische Thema, dass in der Erntesaison nicht gleichzeitig gekocht und das Feld bestellt werden konnte. D.h. i.d.R. die Frauen mussten vor dem Mittag vom Feld runter und an den Herd. Damit verringert sich die Arbeitszeit.
Einkaufen ist ein interessantes Beispiel. Früher ist man dann zum Markttag in die Stadt gefahren/gelaufen, und hat da alles erledigt was man brauchte, aber natürlich auch gequatscht, die neuesten Nachrichten bekommen, etc.
Heute gehen Leute eher in ihrer Freizeit zum Markt. Die Erfahrung wird anders wahrgenommen, als z.B. im Supermarkt die Wocheneinkäufe zu machen. Sonst gehen Leute auch bewusst als Freizeitaktivität "shoppen", was keinesfalls als "Arbeit" gewertet werden kann.
Zu guter letzt musst du dann aber auch auf die heutigen Arbeitszeitmodelle noch die Hausarbeit draufschlagen. Wer richtig kocht, ist dann auch noch mal bei 10-20h mehr pro Woche.
Bei Themen wie "Garten" oder "Handwerken" als Hobby ist dann auch die Frage, warum sich so viele freiwillig ein Hobby als zusätzliche Arbeit antun, dass der Arbeit und Hausarbeit mittelalterlicher Bauern ähnelt? Offenbar ist die Wahrnehmung davon was "Arbeit" und was "Freizeit" ist, auch heute noch nicht so einfach trennbar.
Nur zum Thema Wäschwaschen:
Versuch mal ein verschmutztes Kleidungsstück nur per Hand ohne Seife zu säubern, in der Sonne zu bleichen, zu trocknen und zu bügeln. Rechne dann dazu, dass unsere modernen Stoffe im Vergleich zu Wolle, Leinen und Seide ultrapflegeleicht sind.
Bis vor wenigen Jahrzehnten (in Deutschland 1960ger) hatten viele Häuser eine eigene Waschküche, und Samstag war Waschtag. Den ganzen Tag! Nach Kochen war Wäschepflege die zeitaufwendigste Aufgabe in der Haushaltsführung.
Ich habe über die römische Antike gelesen, dass Stoffe herstellen und Kleidung nähen tatsächlich die Hauptbeschäftigungen von Frauen gewesen sein soll. Das hängt natürlich auch von Mode, Klima und Reichtum ab (weniger arme Familien können sich ja zumindest gewebte Stoffe kaufen, und in Sizilien muss Kleidung nicht so warm sein wie in Deutschland), aber ich wüsste keinen Grund, warum das im mitteleuropäischen Mittelalter für die meisten Menschen deutlich anders gewesen sein sollte - die erste große Innovation in dem Bereich seit der Antike, das Spinnrad, kam hierzulande erst ab ca. dem 13. Jhd auf.
Hier eine Quelle: https://acoup.blog/2021/03/19/collections-clothing-how-did-they-make-it-part-iii-spin-me-right-round/ (im Abschnitt "Distaff Economics")
Das ist natürlich alles relativ grob geschätzt, andere Autoren könnten da zu deutlich anderen Werten kommen.
Spinnräder sind lt. Wikipedia im 12 Jahrhundert nach Europa gekommen. Damit ist dann die interessante Frage, auf welche Zeit im Mittelalter wir uns beziehen.
Sie sind zu der Zeit aufgekommen, aber das heißt nicht, dass sie schon im Jahr 1200 in jedem mitteleuropäischen Haushalt standen. Zumal die Qualität der Fäden, die mit Spinnrädern hergestellt wurden, zu Anfang anscheinend deutlich niedriger war als bei der vorher traditionellen Methode, was die Anwendbarkeit eingeschränkt hat.
Dies. Der wird eher 30 Wochenstunden für seinen Lehnsherrn gearbeitet haben, und dann war er bei null und durfte sich in der Freizeit selbst versorgen.
https://www.medievalists.net/2023/08/medieval-taxes/
Hier ein kurzer Auszug, ich empfehle den ganzen Artikel.
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Der Artikel bezieht sich auf Schweden, wobei wir aber einige Sachen feststellen können:
Da würde ich mitgehen. Denke da müsste man eher noch vor die landwirtschaftliche Revolution gehen (ca. 12-16.000 a.d.) um zu Zeiten mit mehr Freizeit beim modernen Menschen rauszukommen. (Quelle: Bin fast mit dem Buch "Sapiens - eine kurze Geschichte der Menschheit" durch, sehr empfehlenswert)
Harari kann man schwerlich als Quelle bezeichnen. Das verläuft irgendwo zwischen Fantasy und Gewäsch, aber wissenschaftlich belastbar ist da wenig.
Graeber & Wengrow haben da mit "Anfänge" eine Alternative zu verfasst. Großer Vorteil ist, dass die zumindest ihre Quellen gelesen haben.
@kohlenstoff @chrizzly spannend! Kannst du mehr dazu sagen, wie du zu dieser Aussage kommst? Bei mir liegt der Schinken nämlich auch noch im Backlog
Danke für den Input, muss ich mir auch mal anschauen. Fand es bisher recht interessant, vor allem um den Aufstieg des Menschen "von anderen Perspektiven" zu betrachten, aber muss man wohl etwas kritisch betrachten was Details und Fakten angeht.
Damals haben bestimmte Tätigkeiten auch deutlich länger gedauert als heute, weiss nicht in wie fern das berücksichtigt wurde. 1h unterwegs für 4km ins nächste Dorf. 4h um das eigene Brot zu backen oder Bier zu brauen, was dann allerdings nur ein paar Tage haltbar ist. Ein neues Hemd, Schuhe oder Hosen haben mehrere Wochen oder monatsgehälter gekostet. Zu kaufen gab es nur, was innerhalb von 10km produziert wurde, waren wie Gewürze waren wegen Transportkosten und zoelle aller Kleinstaaten auf dem Weg praktisch unerschwinglich für den durchschnittlichen Bauerntrottel oder Lohnsklaven.
Die Studien, die ich gesehen habe, untersuchen die Lohnarbeit von Tagelöhnern im Mittelalter. Wenn man das mit heutiger Lohnarbeit vergleicht, vergleicht man nicht Äpfel und Birnen, sondern Kokosnüsse mit Blaubeeren.
Für einen tauglichen Vergleich müsste man die komplette Subsistenzarbeit – inkl. Hühnerfüttern, Hütte bauen, Kleider nähen, Haushaltsarbeit usw pro Haushalt rechnen.
BiM
Stern
Die definieren halt auch nicht, was eigentlich als Arbeit zählt. Würdest du sagen, dass du viel Freizeit hast, wenn du nur z.B. 5 Stunden am Tag deinen Beruf ausübst, aber dann jeden Tag 7h Hausarbeit (Kochen, Putzen, Nähen, Einkaufen, ...) machen musst?
Implizit steht das ja da: Die BiM-Quelle bezeichnet das als „Lebensunterhalt erwirtschaften“. Subsistenz wäre damit mit der genannten Stundenanzahl erreicht. Darunter fallen also auch Hausarbeit, da damit die Arbeitsfähigkeit für die Zukunft sichergestellt wird.
Der Rest verteilt sich damit auf Schlafen und andere Aktivitäten.
Das müsste halt expliziter sein. Man erfährt ja dort so ziemlich nichts darüber, wie viele Arbeitsstunden die Autoren für Hausarbeiten annehmen, und man erfährt auch nicht, welche dieser Arbeiten sie tatsächlich zum "Lebensunterhalt" dazuzählen.
Es kommt wohl sehr darauf an, was man als Arbeit zählt. Allerdings hatte man im Mittelalter sehr viel mehr Feiertage als heute, welche wohl die Arbeitszeit auf ein ähnliches Niveau wie heute bringen würde. Auch heute arbeiten viele Teilzeit und damit weniger als die 40h Woche.
https://www.stern.de/wirtschaft/job/arbeiten-im-mittelalter--wurde-damals-wirklich-so-viel-geschuftet--8620440.html