this post was submitted on 05 Aug 2025
19 points (100.0% liked)

Verkehrswende

573 readers
2 users here now

In dieser deutschsprachigen Community dreht sich alles um das Thema Verkehrswende. Welche Entwicklungen gibt es in diesem Bereich? Wo hängt es?

In this German-speaking community, everything revolves around the topic Mobility transition. What developments are there in this area? Where are the problems?

founded 1 year ago
MODERATORS
 

“Eigentlich sind Spielplätze eine Bankrotterklärung der Gesellschaft … Eigentlich müssten wir eine Urbanität wieder hinkriegen, wo das Kind rausgeht und spielen kann.”

Bernhard Hanel

top 6 comments
sorted by: hot top controversial new old
[–] rbn@sopuli.xyz 3 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (2 children)

Was meinen die mit "wieder hinkriegen"? Im ländlichen Raum können Kinder heute noch genauso draußen auf Wiesen, in Wäldern und Co. spielen wir vor 500 Jahren, wenn sie das möchten. Größere Städte waren meiner Meinung nach noch nie wirklich kinderfreundlich, auch nicht in Zeiten vor den Spielplätzen. Man denke nur mal an die Zeit, als Nachttöpfe noch einfach aus dem Fenster in die Gosse entleert wurden.

Dass unsere Gesellschaft generell fußgänger- und kinderfreundlicher sein könnte und sollte, sehe ich auch so. Kinderspielplätze aber als etwas negatives darzustellen kann ich aber nicht wirklich nachvollziehen.

Edit: Ich hatte noch nicht Gelegenheit, den Beitrag zu Ende zu hören, würde aber behaupten, dass das Zitat oben aus dem Kontext gerissen wurde. Herr Hanel ist selbst Spielplatzdesigner und wird somit kaum Gegner solcher Infrastruktur sein.

[–] Tiptopit@feddit.org 7 points 1 week ago (2 children)

Man denke nur mal an die Zeit, als Nachttöpfe noch einfach aus dem Fenster in die Gosse entleert wurden.

Nur Mal Interesse halber: Wann glaubst du, war diese Zeit?

[–] KasimirDD@feddit.org 3 points 1 week ago

Was dieser eine Holzschnitt im Narrenschiff immer noch anrichtet …

https://www.youtube.com/watch?v=PEhYb0E3IS0

[–] rbn@sopuli.xyz 2 points 1 week ago

Auf jeden Fall noch deutlich länger als die von mir angesprochenen 500 Jahre. Laut Wikipedia gab es das bis ins 18./19. Jahrhundert hinein.

Mir geht es einfach darum, dass eine sehr hohe Bevölkerungsdichte erstmal nicht besonders kinderfreundlich ist und auch noch nie war, wenn man nicht extra durch bauliche Maßnahmen bewusst entsprechende Räume schafft. Städte sind per Definition enger und, aus meiner Sicht auch ohne Autos, nicht unbedingt ein einziger großer Spielplatz.

Kinder mögen Rutschen, Schaukeln, Wippen etc. und das sind tolle Geräte zum Erlernen neuer Fähigkeiten (z.B. Gleichgewichtssinn). Klar können die Kinder auch über irgendwelche Mauern balancieren, fallen dann aber im Zweifel in irgendeinen Fluss oder auf harte Steinböden. Statt Sandkasten können sie auch auf die nächste Baustelle spielen gehen und verletzen sich dann an irgendwelchen Maschinen, Glasscherben o.ä..

Wenn man überall (!) in Städten zwischen den Wohnblocks Wälder anlegen würde, sodass die Kinder ohne lange Wege auf Baumstämmen balancieren und Klettern, Hütten bauen können etc. ja.

Das wäre zwar sehr wünschenswert, hat dann aber relativ wenig mit dem Konzept zu tun, was man in den letzten Jahrhunderten als "Stadt" bezeichnet hat.

[–] bleistift2@sopuli.xyz 4 points 1 week ago (1 children)

Im ländlichen Raum können Kinder heute noch genauso draußen auf Wiesen, in Wäldern und Co. spielen wir vor 500 Jahren

Aber nicht auf der Straße. Darum ging’s, glaube ich, in dem Satz. Auch auf dem Land werden Kinder auf Spielplätzen gelagert.

[–] rbn@sopuli.xyz 2 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Da gibt's sicher solche und solche Orte. In dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, gibt es zwar auch einen Spielplatz, der wird aber (bis heute) hauptsächlich als Treffpunkt für Eltern mit Kleinkindern genutzt. Drum herum gibt's überall Wiesen, Hecken, Wälder etc. zum Hütten bauen, verstecken, Klettern oder Ausreiten der Steckenpferde ("Hobby Horsing"), Bolzplatz für die größeren Kinder.

Und in den Seiten- und Spielstraßen können die Kinder dort auch auf der Straße mit Kreide, Fahrrädern, Laufrädern, Bällen oder was auch immer spielen. Sicher wäre das noch besser ohne die ganzen fahrenden und parkenden Autos, aber das hat jetzt erstmal nichts damit zu tun, dass Spielplätze irgendwas negatives sind.

Auch auf dem Land finde ich schöne Spielplätze eine Bereicherung. Dort lohnt es sich einfach nicht, da es einerseits zu wenige Kinder pro Fläche und andererseits einigermaßen gangbare Alternativen in Form von Natur gibt.

Wenn man Spielplätze als "zweckgebundenen öffentlichen Raum" anprangert, könnte man das genauso auch auf öffentliche Grillwiesen, Sportplätze, Skateparks, Fahrradwege, Parks usw. anwenden.

Eine gewisse Trennung zwischen Orten für verschiedene Bedürfnisse ist meiner Meinung nach schon sinnvoll, insbesondere da, wo viele Menschen zusammenkommen und sich diese Orte teilen.