this post was submitted on 08 Mar 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Ursprünglich wurde diese Community auf feddit.de gegründet. Nachdem feddit.de mit immer mehr IT-Problemen kämpft und die Admins nicht verfügbar sind, hat ein Teil der Community beschlossen einen Umzug auf eine neue Instanz unter dem Dach der Fediverse Foundation durchzuführen.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org

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founded 8 months ago
MODERATORS
 

Moin, sitze gerade im Zug und nach bester Manier radikalisiere ich mich über Gregor Gysi Reels. In diesem woken Mindset kam mir die Frage auf, woher Menschen sich und ihre Meinung so ernst/wichtig nehmen können und gleichzeitig komplett andere Meinungen als Hirngespinste abtun können?

Als provokative These würde ich deswegen die bekannte Bundestrainer-Expertise mit anderen, scheinbar offensichtlichen Einschätzungen vergleichen.

Was mich zurzeit beschäftigt ist die Frage nach der Aufrüstung. Prinzipiell hab ich keine Ahnung. Aber das weiß ich auch.

Haben andere Menschen mehr Ahnung, oder gibt es eine morbide Faszination die Skills aus etlichen AOE oder CS Partien in die echte Welt zu übertragen. Analsyen von wertvollen Gefächtspositionen oder nötiger Menschstärke an der Front.

Doch wo zum Fick bleibt die Erkenntnis, dass es Menschen sind, über deren Leben dort diskutiert wird.

Keinen Punkt, nur nen kurzer Zuggedanke: Aber was qualifiziert Meinungen? Sollten wir mehr auf die wissenschaftliche Methode achten? Und wo hört Meinungsaustausch auf fruchtbar zu sein? (Siehe Merz und Co., die haben starke Meinungen)

Beste Grüße und shoutouts an die brudys, die heute noch aufe Straße gehen.

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[–] nahostdeutschland@feddit.org 7 points 13 hours ago

Ich halte dieses Gerede von "82 Millionen Bundestrainer, Virologen, Wehrexperten" für extrem schwierig, da es völlig normales menschliches Verhalten abkanzelt. Menschen tauschen sich natürlich untereinander über Themen, die sie beschäftigen aus und das ist auch gut so. Natürlich redet man dann im Büro an der Kaffeemaschine über das letzte Spiel der Nationalmannschaft und natürlich geht es dann auch darum, wie man es besser machen könnte. Das zu lassen, nur weil ein Oliver Kahn vllt. mehr Fußballexpertise hat, ist absoluter Quatsch. Und das gilt auch für andere Themen und unterschätzt auch, wie viel Expertise es gibt: Natürlich haben sich viele Leute während Covid zu wahren Virenexperten entwickelt. Damit meine ich nicht die Querdenker, aber wer es richtig gemacht hat, weiß definitiv mehr über Verbreitungswege, Inkubationszeiten, Impfungen, Schutzmaßnahmen und so weiter und das darf man auch Teilen. Da nur reinzukeilen mit "82 Millionen Virologen, alle keine Ahnung" ist halt elitär und falsch.

Ansonsten zu deiner Frage, was eine Meinung qualifiziert. Ich werfe einfach mal Adorno in den Raum:

"Indem so einer seine untriftige, durch keine Erfahrung erhärtete, durch keine Überlegungen bündige Meinung als die seine proklamiert, verleiht er ihr, mag er sie auch scheinbar einschränken, gerade durch die Beziehung auf ihn selbst als Subjekt Autorität, die des Bekenntnisses. […] Umgekehrt ist ebenso verbreitet die Neigung, wenn man auf ein triftiges und begründetes Urteil stößt, das einem unbequem ist, ohne daß man es doch widerlegen könnte, es dadurch zu disqualifizieren, daß man es als bloße Meinung hinstellt."

Oder anders gesagt: Es ist gar nicht so einfach. Am Ende entscheiden glaube ich drei Dinge: Zum einen, dass man draufschaut, wer etwas äußert und welche Expertise er/sie hat. Es ist eben dann doch ein Unterschied, ob ein Christian Drosten etwas zu Covid sagt oder Ute aus der lokalen Schwurbelgruppe. Dazu kommt dann auch die Erkenntnis, dass die Welt brutal komplex ist und dass es keine einfachen Lösungen gibt. Wer diese verbreitet, sollte dringend skeptischer betrachtet werden (So im Stil von "Die Arbeitslosen sind faul und wenn wir das Bürgergeld kürzen, dann blüht unser Land wieder"). Außerdem braucht man auch die Fähigkeit, seine Meinung in Anbetracht von neuen Fakten und Entwicklungen ändern zu können. Das ist eine Sache, die schwer ist, aber genau da erkennt man die Leute, denen man zuhören sollte. Wir erleben es ja gerade in diesen merkwürdigen Zeiten: Wer immer noch im Putin-Zeitalter diese Sowjet-Völkerfreundschafts-Nostalgie in Richtung Russland pflegt, wer in Trump-Zeiten noch die transatlantische Zusammenarbeit aufrecht halten will, der hat irgendwie nicht nachgedacht.