this post was submitted on 16 Jul 2025
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[–] kossa@feddit.org 5 points 1 day ago (1 children)

Hä? Im ersten Teil erklärst du, dass das romantische Verhalten von Frauen anders sei als das von Männern und deswegen Prostitution schlecht. Da ist doch die Frage berechtigt, warum das dann bei Pornos egal sein soll?

Im zweiten Teil vergleichst du dann ethisch und korrekt produzierte Pornos und das vorgehen bei der Produktion mit dem unregulierten Straßenstrich. Ergibt für mich auch wenig Sinn ¯\_(ツ)_/¯

[–] pantherina@feddit.org 1 points 1 day ago* (last edited 1 day ago) (1 children)

Nicht ganz. Das erste war mein Hörensagen Wissen. Das würde klar gegen Prostitution sprechen, da sie einfach einen sehr häufigen Wechsel von Partnern bedeutet. Pornos bedeuten automatisch immer weniger Wechsel, sind natürlich weniger direkt/intensiv etc. können dafür aber halt Millionenfach geschaut werden, ohne dass eine Frau mit Millionen Männern Sex hat.

Der Spiegel-Artikel möchte der Annahme widersprechen, geht aber eigentlich in eine ähnliche Richtung: es ist für Frauen unnatürlich, mit random Männern die sie nicht attraktiv finden, Sex zu haben. (Tendenziell, im Schnitt usw. Klar gibt es Ausnahmen oder whatever)

Bei Pornos ist also die Menge geringer, die Partner können besser gesucht werden da es "Mitdarsteller" sind und keine zahlenden Kunden. Oft sind das Amateure oder halt Profis, sicher aber fast immer keine so ungleiche Beziehung wie zwischen Freier, Zuhälter und Prostituierter.

Die Frau betrifft nicht, wer ihre Videos schaut, das ist der Punkt. Konsumenten sind nicht Sexpartner, dadurch ist das Verhältnis automatisch besser.

[–] kossa@feddit.org 1 points 1 day ago (1 children)

Zum "Hörensagen Wissen": ich wäre ganz vorsichtig, irgendwelche Ableitungen für Verhalten aus "natürlicher Evolutionsbiologie" zu schließen. Irgendwelche random Artikel sind meistens über einzelne Studien, die keine breite Untersuchung repräsentieren. Wenn man sich mal ein wissenschaftliches Standardwerk darüber reinfährt, wie z.B. Basics in Human Evolution, das eine breite Übersicht bietet, dann ist der aktuelle Stand der Wissenschaft, dass v.a. in Jäger-/Sammler-Gesellschaften die (sexuelle) Polygamie deutlich überwiegt. Lies: beinahe alle menschlichen Gesellschaften kennen das Konzept Heiraten, aber bei der Reproduktion wird in archaischen Gesellschaften wild durcheinander gewechselt (S. 471, 90% der Jäger-/Sammler-Gesellschaften erlauben reproduktive Polygamie, nicht wenige haben die sogar ritualisiert und ermutigen damit sogar dazu). Mit dem Übergang zur Landwirtschaft und je höher die Organisationsform einer Gesellschaft wird, desto mehr sind monogame reproduktive Systeme die Norm. Wenn es also einen "Naturzustand" gibt, dann eher mit wild wechselnden Partnern. D.h. im Umkehrschluss ist das Sexualverhalten in unserer Gesellschaft eher gesellschaftlich bestimmt, nicht biologisch. Wenn du also beobachtest, dass in Partnersuchforen mehr Männer als Frauen unterwegs sind, dann hat das keine biologischen Ursachen, sondern gesellschaftliche Ursachen. Es ist also mitnichten "unnatürlich" für Frauen mit random Männern Sex zu haben, sondern v.a. gesellschaftlich geächtet.

Das Zweite ist, wie du selbst schon schreibst, dass statistische Aussagen keine Aussagen über das Individuum sind. Wenn im Schnitt Männer größer sind als Frauen, heißt das nicht, dass jede Frau kleiner als ich sein muss. D.h. es gäbe vmtl. genug Individuen, die es erfüllend finden, sich zu prostituieren. Jeder Jeck is anners.

Zu dem Thema Porno und Prostitution: du vergleichst schon wieder unterschiedliche Ausprägungen: auch in der Pornografie gibt es Zwang und Ausbeutung. Klar gibt es Pornostars, die sich aussuchen können, wann sie wo mit wem welche Inhalte drehen. Die gibt es bei Prostituierten auch. Nennt man dann meisten fancy Escort, aber da gibt es auch ein Level, wo sich die Dienstleister aussuchen mit wem, ob es überhaupt zum Sex kommt etc. pp. Und dann gibt es die Pornos und Prostituierten, die das unter Zwang machen müssen, mit ungleichen Machtdynamiken.

[–] pantherina@feddit.org 1 points 7 hours ago

Interessantes Hintergrundwissen. Monogamie hab ich nicht angesprochen und auch nicht gemeint. Sondern eher das Sex haben mit random Leuten die man nicht attraktiv findet.

Und ja stimmt, es gibt auch da Abstufungen. Hab da keine Statistiken, würde aber sagen dass die meisten Pornos auf großen Plattformen freiwillig usw geschehen, während der Großteil an Prostitution unfreiwillig geschieht, oder halt aus finanzieller Not. Und da man bei Pornos weniger Menschenkontakt hat, ist die Auswirkung eben geringer.

Ein Porno ist ein Video, von der Intensität könnte man das also evtl mit einem Escort-Abend mit romantischen Aspekten vergleichen, ohne Sex? Aber wenn der Orgasmus des Mannes im Vordergrund steht, wäre dann die Alternative halt schon Prostitution mit Sex.

Meines Wissens nach wählen Escorts oft Leistungen ohne Sex, was also eher andere Aspekte bedient als den Orgasmus und die stumpfe Befriedigung. Die versuche ich ja aber zu vergleichen zwischen den beiden Formen.