this post was submitted on 30 Jun 2025
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[–] cyberblob@discuss.tchncs.de 3 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago) (15 children)

Nein, es war und ist viel schlauer einfach das generische Maskulinum zu nehmen, für Männer und Frauen (und alles dazwischen und außerhalb). Damit wäre alles gelöst.

Dann ist eine Frau auch „Maurer“ oder „Bäcker“. Eine Generation und zack das ist normal. Und vor allem machen das sogar andere mit, weil es viel mehr Sinn macht, als alle merkwürdigen Zusatzformen oder selbst die weibliche Form. Aber das geht natürlich nicht, weil dann die Sprache nicht verhunzt wird und das böse (sprachlich gesehen) Männliche „gewinnt“. Oder man wird dann nicht „gesehen“ und ist nur „mit gemeint“, obwohl das bei allen neuen Formen ja ebenfalls so ist…

[–] DonAntonioMagino 11 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago) (5 children)

In den Niederlanden ist es tatsächlich eher in diese Richtung gegangen. Für viele Wörter gibt es keine weibliche Alternative, obwohl man oft wie im deutschen einfach „-in“ benutzen kann, das wird aber in vielen Fällen nicht gemacht.

Zum Beispiel Merkel war bei uns einfach „bondskanselier“, „bondskanselierin“ klingt auf Niederländisch absurd. Und „minister-presidentin“ klingt wie ein Germanismus.

Es gibt Ausnahmen. „Politikerin“ heißt bei uns „politica“ („Politiker“ heißt „politicus“).

Ich weiß nicht, was besser ist. Aber bei uns gibt es nicht so eine aufgeheizte Diskussion über „Gendern“, immerhin. Das ist, wie es mir scheint, aber bei euch auch einfach ein gutes Kampfthema für Konservative.

[–] Lumidaub@feddit.org 4 points 3 weeks ago (3 children)

Wie funktionieren Pronomen im Niederländischen? Verkauft eine weibliche Person, die schreibt, ein Autor also, "ihre Bücher" oder "seine Bücher"?

[–] DonAntonioMagino 5 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago) (1 children)

Für „Autor“ gibt es tatsächlich auch eine weibliche Form, nämlich „schrijfster“. Aber nein, ein weiblicher „auteur“ schreibt „haar boeken“, nicht „zijn boeken“.

Im breiteren Sinne gibt es bei uns auch der Regel, dass das Pronomen immer muss kongruieren mit das Wortgeschlecht des Substantivs auf das es Bezug nimmt. Das ist aber im nördlichen Sprachraum wirklich Teil (extrem) formaler Sprache. „Normale“ Leuten können hier eh nicht unterscheiden zwisschen männlichem und weiblichem Wortgeschlecht, hier kennt man nur „de“- und „het“-Wörter. „Het“ ist der sachliche Artikel, „de“ (vom Ursprung) sowohl weiblich als männlich.

Im südlichen Sprachraum (südliche Niederlande und Belgien) gibt es noch einen Unterschied zwisschen männlich und weiblich, und dort ist es eigentlich wie im Deutschen. Zum Beispel: „Ik heb een tas [Tasche] gezien, wat is ze mooi! [schön]“, „Ik heb een huis [Haus] gezien, wat is hij mooi!“. Der erste Satz würde man im norden des Sprachraums nie hören.

Aber auch im Flämischen würde es mich sehr wundern, wenn bei ein weiblicher „autor“ von „zijn boeken“ gesprochen würde.

[–] Lumidaub@feddit.org 1 points 3 weeks ago* (last edited 3 weeks ago) (1 children)

Interessant, zumindest grammatisches Geschlecht ist also im Niederländischen teilweise schon abgelegt worden. Das ist im Deutschen überhaupt nicht zu sehen - das grammatisch falsche Geschlecht zu benutzen wird zumindest in DE (wie ist das in CH und AT?) als Zeichen von mangelnder Bildung gesehen. Wir finden unsere komplizierte Grammatik schon irgendwie geil, deswegen ist es so schwer, sie zu ändern.

(Verdammte Hacke, dein Deutsch ist echt gut)

Edit: AT, nicht AU lel

[–] DonAntonioMagino 1 points 3 weeks ago

Zurücklesend sehe ich schon einige Fehler, aber danke sehr :)

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